Auch wenn ich schon seit fast 30 Jahren fast ausschließlich vegetarisch leben möchte, gehört die Knochensuppe in den letzten Jahren zu den wichtigen Vorräten in meinem Gefrierfach. Seit ich verstanden habe, dass mein Körper nur mit genügend Mineralien entgiften und funktionieren kann, lasse ich meine Knochensuppe nicht ausgehen. Wenn eins meiner Kinder krank ist, gehört die Knochensuppe zur täglichen Unterstützung. Dafür danke ich dem Rind, dass uns seine Knochen opfern musste.

Was ist ein Mineralienmangel?

Mineralstoffe und Spurenelemente sind essentielle Nährstoffe. Sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Bei Menschen, deren Darmfunktion durch Unverträglichkeiten, Allergien oder andere Probleme eingeschränkt ist, kommt es vorrangig zu einem Mangel an Mineralien. Aber auch Menschen mit einer ungesunden Ernährungsweise können eine Nährstoff- und Mineralienmangel entwickeln. Menschen können zugleich dick und mangelernährt sein.
Ein Mineralstoffmangel bleibt oft lange unentdeckt und unsichtbar. Wir gewöhnen wir uns an den Mangel, die Müdigkeit und die Schwäche. Erst nach vielen Jahren wird eine Mangelerscheinung deutlich und sichtbar: durch weiße Flecken auf den Nägeln, Haarausfall, Risse in den Mundwinkeln oder andere Zeichen. Deshalb ist es sinnvoll, hin und wieder die eigene Mineralstoffversorgung zu überprüfen. In der Praxis lasse ich das Blut meiner PatientInnen durch ein Spezial-Labor, wie Ganzimmun, untersuchen.

Wie kann ich mir genug Mineralien zuführen?

Heutzutage ist es schon fast normal, dass Menschen sich mit Nahrungsergänzungsmitteln vollstopfen. Hier Magnesiumpulver, da die tägliche Multivitamintablette und dann noch das Calcium aus dem Aldi hinterher … Wenn das nicht schadet, dann bringt es vielleicht nur alles durcheinander. Mineralien stehen miteinander in einem antagonistischem Gleichgewicht, das sollte beachtet werden.
Und wenn eine einzelne Substanz im Mangel ist, wie z.B. Eisen, dann kann das verschiedene Ursachen haben, sie angeschaut werden sollten.

Die beste und günstigste Quelle für bioverfügbare Mineralien ist deshalb die Knochensuppe von Bio-Rindern, die 24 bis 36 Stunden gekocht hat. Keine Apotheken-Mineralienmischung oder teure Nahrungsergänzung kommt in ihrer Ausgewogenheit an das Potential dieser selbstgekochten Brühe heran. Sie stellt uns Mineralien in der ausgewogensten Form und Balance direkt zur Verfügung. Das ist vor allem für Menschen mit einer eingeschränkten Assimilation, mit Entgiftungsproblemen oder einem nachgewiesenen Mineralienmangel sinnvoll.

Rinderknochen (Oberschenkelknochen mit Mark, Beinscheiben ohne Bein …) ziehe ich Hühnerknochen vor, denn Dr. Klinghardt erwähnt öfter, dass Hühnerknochen gerne Arsen speichern. Ich bekomme in Münster tiefgefrorene Knochen in einem Bioladen an der Grevener Straße. Egal ob frisch oder aus der Kühltheke: die Knochen müssen Bioqualität haben.

Knochenbrühe Rezept

1–2 kg Knochen mit Bio-Gewürzen deiner Wahl (Lorbeer, Pfeffer) und 1 EL Essig mit viel Wasser aufkochen und für 36 h simmern lassen. Erst in der letzten Stunde Suppengemüse, Steinsalz und Ingwer in den Topf dazu geben.

Nach 36 h lasse ich den Inhalt des Topfes abkühlen, damit ich das Fett entfernen kann. Der Glibber und das Mark sind supergesund (siehe auch GAPS Diät), bitte mitessen. Dann fülle ich die Brühe in Gläser zum Einfrieren. Manche meiner PatientInnen machen auch Eiswürfel daraus und geben diese täglich ins Essen.